Zur ersten Offenen Bühne der Musikkiste im neuen Jahr begrüßte Vorsitzender Eberhard Petri die vielen Gäste im „ausverkauften“ Saal des Restaurants Zorbas in Groß-Rohrheim. Die freuten sich alle auf die Auftritte dreier alter Bekannter, die in neuer Aufmachung daher kamen.
Mit sichtlichem Vergnügen wurde Tom Bola aus Worms begrüßt, der seinen Gesang mit Gitarre und Mundharmonika begleitete. Er hatte Carlo primo samt Kontrabass mitgebracht. Zu ihnen gesellte sich dann noch Eberhard Petri (Gitarre). Die Drei hatten mehr oder weniger bekannte Stücke von prominenten Musikern der Rock- und Pop-Szene im Repertoire. Los ging’s mit „Willin'“ von der Gruppe Little Feat. Es folgten der Blues „Spoon Full“ vom Willy Dixon, „Can’t Find my Way Home“ von Steve Winwood, „Magnolia“ von J. J. Cole und schließlich „Help me“ von Memphis Slim.
Alles, was Tom Bola und seine Freunde auf der Set List stehen hatten, gehört fast schon zu den Standards in diesem Genre. Gleichwohl gelang es ihnen, daraus etwas durchaus Individuelles zu machen, das das Publikum gern hörte und mit Beifall bedachte.
„ViP“ ist der Name einer neuen Formation, die mit Barock and Roll auftritt, in der Besetzung Volker Stute (Hackbrett) und Phoenix the Devourer (Gesang und Bass). Mit Sätzen aus Concerti zweier italienischer Barock-Komponisten begann der Auftritt, der auf den ersten Blick wie alpenländische „Stubenmusi“ daher kam, aber bald deutlich machte, was sonst noch alles in der Kombination der beiden Instrumente steckt. Denn es ging nach der Eigenkomposition „Emily“ und dem „Hexentanz“ richtig rockig weiter bis zum „Redemption Song“ von Bob Marley und der Miles-Davis-Komposition „All Blues“, bei der Eberhard Petri mit Gitarre das Duo unterstützte.
Auch die Gruppe Alias Eye mit Frank Fischer (Bass), Luis Benedek (Schlagzeug), Matthias Wurm (Gitarre), Tillmann Fischer (Keyboard) und Dieter Reusch (Gesang) ist auf der Offenen Bühne bekannt. Vor längerer Zeit schon hatten sie unter dem Begriff „Rock Art“ mit Eigenkompositionen ihre Visitenkarte abgegeben und wurden zum sommerlichen „Rock am Grill“ eingeladen.
Zum aktuellen Auftritt kamen sie mit einigen neuen Songs und einem neuen musikalischen Konzept, das die laute Musik etwas gedämpfter hörbar macht. Was anderswo unter dem englischen Begriff „unplugged“ läuft, heißt bei Alias Eye jetzt „Art Rockustisch“. In Zimmerlautstärke dargeboten blieben bei der Musik die Ohren der Zuhörer offen und die komplexen Kompositionen kamen hervorragend an. Und der Applaus zeigte deutlich, dass die Gäste der Offenen Bühne auf weitere Auftritte der Band warten.
© Südhessen Morgen, Donnerstag, 07.01.201, Hans-J. Eimert